Ausstellungen im wunderschönen Maler-Zang-Haus ...
In unserer Kreisstadt "Birkenfeld".
I. Ausstellung des Kunstvereins Obere Nahe im MZH 2008
“Hommage à Hugo Z.”
II. Ausstellung des Kunstvereins Obere Nahe im MZH 2010
"GRAFIK"
III.Ausstellung des Kunstvereins Obere Nahe im MZH 2012
"40 Jahre"
IV. Ausstellung des Kunstvereins Obere Nahe im MZH 2015
"NaturKunstWerk"
Einfach runter scrollen zu den Ausstellungen ...
Sonntag, 1. Februar um 14 bis 17 Uhr 2008 Harma-Regina Rieth, ausstellende Künstlerin bei der Gruppenausstellung "Hommage à Hugo Z." des Kunstvereins Obere Nahe, ist vor Ort und spricht gerne mit Ihnen über die Ausstellung, insbesondere ihre Arbeiten. Harma-Regina Rieth wurde 1953 in Idar-Oberstein geboren. Sie ist Autodidaktin und künstlerisch seit 1973 tätig. Ihre Arbeiten sind seither in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen.(DE)
Ausstellungs Thema ...
“Hommage à Hugo Z.”
Bildtitel Bild I: Zum Kaffee beim Maler Zang
Bildtitel Bild II: Die Schnepfen ...
Bildtitel Bild III: Im Atelier
Ausstellung von Hugo Zang im "Hugo-Zang-Haus"
Harma Regina Rieth im Gespräch mit Landrat Axel Redmer. (2008)
Sonntag, 1. Februar 2010 um 14 bis 17 Uhr Harma-Regina Rieth, ausstellende Künstlerin bei der Gruppenausstellung, des Kunstvereins Obere Nahe. Thema der Ausstellung...Bildtitel bild I:Bildbeitrag:
Bildtitel Bild I: Evolution (des Menschen)
Bildtitel Bild II: Frieden
BildTietl Bild III: 2008 und Kinder haben Hunger ...
"GRAFIK"
Harma- Regina Rieth, ausstellende Künstlerin bei der Gruppenausstellung,
des Kunstvereins Obere Nahe.
Thema der Ausstellung:
"AUS DEM RAHMEN"
Meine Bildbeiträge:
Bildtitel Bild I: KOMMEN
Bildtitel Bild II: LEBEN
Bildtitel Bild III: GEHEN
HarmaText dazu: Der rote Faden in unserem Leben ...
Harma-Regina Rieth, ausstellende Künstlerin bei der Gruppenausstellung, des Kunstvereins Obere Nahe.
Lass das Universum, die höhere Macht, entscheiden… Lass das Universum, und alle Elementen meine Genugtuung einleiten Lass mich meine Wünsche, auf diesem Wege bis zu den kalten Sternen weiterleiten Lass meine Gedanken , mit dem Wind auf diesem Wege sich verbreiten
Lass mich bis zur dunklen Nacht, das Feuer der Vergeltung entfachen Lass die Wahrheit wahr werden, und sie wird zum Leben erwachen Lass die Lügner nicht weiter, alles Umfeld verblenden Lass den Lügnern zur Ermahnung Glockengeläut aus der Unendlichkeit zu Gehör senden Lass das Reich der Wahrheit näher rücken
Lass der Erde die Blume der Unschuld nicht zerpflücken Lass alles Übel der Welt nicht in uns erstarren Lass das Böse nicht bei uns verharren Lass das Feuer der Gerechtigkeit weiter brennen Lass die Menschen sich versammeln und die Richter die Falschheit rechtzeitig erkennen
Lass uns nicht vor uns selber fliehen Lass uns näher zusammenziehen Lass das Wasser alles wieder miteinander verbinden
Im Quell der Vernunft wird man sich letztendlich erneut wiederfinden
Krähen, die selbst in der schwärzesten Hexennacht weiterfliegen
Werden mit ihren dunklen Augen alles Böse in der schwarzen Nacht erkennen
Und lautlos ihre Flügel bis zur Ohnmacht schinden, bis sie sich vor Schmerz winden
Doch höre um Mitternacht Es läuten die Glocken Es wird Frieden werden ...
Und die Krähe folgt ihr in der Tiefe der Nacht Glut und Asche auf das Haupt des Bösen …
Ich habe einen guten Platz für meinen HexenStreich gefunden ...
LadysNight
"G" 3 Treffen in Fischbach! First Class Mutti - First Lady of Brexit - First Daughter
LadyClub "MerMayTru" :-)
Mein Hexen-Streich 2016
Stein auf Stein, das NEUE Kunst- und Kulturzentrum wird bald gefunden sein ...
NZ-Maijebritsch
Mein Hexen-Streich 2015
Wolf im Schafspelz oder doch eher ein Schaf im Wolfspelz ... (Wolfsblut in Kempfeld)
In der Nacht sind alle Wölfe grau...
Den MaiKranz binden...
Schön versteckt hier im Wolfsgraben...
Besuch am frühen Morgen, Damian Hötger, hatte Facebook gelesen, und kam spontan vorbei :-)
Es wird gepinselt und gemalt ...
Moritz malt mit und hat den Wolf gefüttern ...
Mein Hexen-Streich 2014
Die Hexe fand den Weg zum Hexenrock leider nicht.
Am 1. Mai war die Hex besser zu sehen. Nach acht Tagen waren die Strümpfe und Schuhe entwendet worden.
Im September, wurden dann die Umhängetasche und Tücher angezündet. "OHNE WORTE"
Wieder um eine Erfahrung reicher, es störte scheinbar ...
Entstehung im Atelier FACETTENreich.
Platzierung in der HexenNacht im Wolfsgraben.
NZ-Maijebritsch
Florian
Und das war kein HEXEN STREICH, das war einfach nur dumm!
Und so sah der "Florian" am Feuerwehrhaus, nach der Hexennacht 2014 aus ...
Natürlich bleibt er so wie er jetzt ist "hängen"! Den MALE ich nicht noch einmal. Derjenige der ihn so zugerichtet hat, soll sein Werk ruhig länger sehen.
Meine Oma Alwine würde dazu sagen:
"Narrenhände beschmieren Tisch und Wände!" Oder ein Bild ...
Mein Hexen-Streich 2013
Die Puppe wurde schon nach drei Tagen entwendet ...
NZ-Maijebritsch
Mein Hexen - Streich 2012
Liebe Julia, die Fischbacher haben sich sehr über Deinen Besuch, in der HexenNacht gefreut. Wie Du siehst, haben wir in Fischbach, auch so herrliche Bäume wie "William und Kate", (NZ in der Hand) doch wir lassen sie an ihrem am Platz ... Es grüßt die KünstlerHexe aus Fischbach ...
Mein HexenStreich 2011
NZ-Maijebritsch
Mein HexenStreich 2010
NZ-Maijebritsch
Hexenstreich 2009/2008
DANKE, für Deinen Besuch auf meiner HexHex Seite :-)
Lautes Geschrei drang aus nicht allzu weiter Ferne geradewegs vom anderen Endes des Dorfes genau mit dem Elfuhrglockenschlag der kleinen Kirche an Tasslan Ohr, als er gerade mit seinem Arm wiederholt weit zum rhythmischen Schlag ausholte und zusammen mit dem letzten hellen Klang der Glocke gezielt mit seinem bleischweren Hammer auf das vor ihm auf dem Ambos liegenden Hufeisen gekonnt einschlug, so dass der dumpf-eiserne Klang seines Aufschlages zeitgleich mit der hell klingenden Kirchenglocke ertönte. Seine Hemdsärmel schienen zu zerreißen, als sich Tasslans Armmuskeln unter dem Stoff beim Schlag spannten. Glutrot war das Hufeisen, das kurz zuvor noch in der glühenden Holzkohle der Feuerstelle gelegen hatte, und nun beim Aufschlag des schweren Hammers spritzten die Eisenfunken in alle Richtungen in den halbdunklen Raum der Schmiede und ergaben einen bizarren Anblick. Der Funkenflug aus abgeschlagenen rotglühenden kleinen Eisenteilchen erschien wie ein Glutlichter-Tanz tausender kleiner Feuerkobolde.Und mit einem Male beherrschte Tasslan eine bis dahin nie gekannte Unruhe im Innern seines Herzens, die ihn erschaudern ließ, so dass sich die Härchen auf der lederartigen Haut seiner muskulösen Arme und auf seinem Nacken aufstellten. Er wusste nicht, wie ihm geschah, warum sich sein Herz beim letzten Schlag und Klang der Mittagsglocke zusammenzog. Es kam ihm vor, als ob eine Sehne im Inneren seiner Herzkammer reißen und sich ein tiefer Riss mitten durch sein Herz ziehen würde. Die Angst schien das Herz zu sprengen, die Angst frisst mich noch auf, durchfuhr es Tasslan, diese ewige Angst um meine Liebe. Er presste seine Hand auf die Brust und versuchte anschließend mit einem harten Faustschlag sich von seiner inneren Unruhe zu befreien. Ein Trommelwirbel von Faustschlägen folgte, um die Unruhe aus sich zu vertreiben. Seine Lederarmbänder schienen beim Anspannen seiner Armmuskeln und seiner geballten Fäusten zu reißen.Doch da hörte er wieder das seltsame Gekreische!Für einen Moment schien die Zeit für Tasslan in der Schmiede stehen zu bleiben. Eine trügerische Ruhe folgte, dann wieder Schreie und erneut eine gespenstische Stille, dass man die aufgewirbelten Blätter aus dem angrenzenden Wald fallen hören konnte. Da, in diesem Moment, schien die Erde aufgewühlt zu werden. Ein Luftzug, der eiskalte Luft mit sich mitführte, durchwirbelte gleichzeitig alles, was beweglich war, und zog es wie in einem Strudel mit sich fort. Der aufgebrachte Wind heulte gequält durch die Straßen und Gassen. Oder empfand und hörte nur er dieses Geschehen, diese Unwirklichkeit so. Es war alles unwirklich, was da vor sich ging, und Tasslan fing an, sich vor den Gewalten zu ängstigen, die in diesem Augenblick das kleine Dorf heimsuchten. Tasslan wurde es heiß bei dem Gedanken an das, was sich da zusammenbrauen könnte. Und die Zeit lief unaufhaltsam weiter und der Wirklichkeit davon. Das laute Geschrei ging Tasslan, dem starken Mann, durch Mark und Bein. Seine Arme wurden augenblicklich von einer Gänsehaut überzogen. Von der Ahnung, nein, von der Gewissheit, dass etwas Fürchterliches geschehen sein muss, nahm erneut die Angst von Tasslan Besitz. Angestrengt drehte er seinen Kopf in Richtung des Geschreis, sein Ohr versuchte nun, die Richtung, aus dem das Geschrei kam, genau zu orten, um herauszufinden, wo das Böse sich zu treffen schien. Und der Wind trug das Geschrei unaufhörlich immer lauter an ihn heran. Das Geschrei ließ Tasslan trotz der Gluthitze, die an der Feuerstelle in seiner Schmiede war, und trotz dieses heißen, bis zu diesem Zeitpunkt herrlich sonnigen Sommertages im Jahre 1575 frösteln. In dem sonst so idyllischen kleinen Dörfchen Zauberfeld, in dem die Häuser aus gebrochenen und zugehauenen Felsbrocken, aus geschlagenem Schiefergestein und aus flachrunden Hungersteinen gebaut waren, die aus dem angrenzenden, an dem Dörfchen sich vorbei schlängelnden Bächlein Zauber stammten, machte sich Unmut breit. Die Häuser schienen in der flirrenden heißen Mittagssonne mit ihrem weißen Kalkanstrich und den Dächern, die wie rote aufgesetzte Häubchen aussahen, die aus rot eingefärbten Holzschindeln gefertigt waren, um die Wette zu leuchten. Die kleinen bescheidenen Häuschen schienen die kleine schmucke Kirche des Dorfes in ihrer Mitte geradewegs zu umzingeln. Der Ort erschien auf den ersten Blick märchenhaft, da er nicht nur jedem vorbei ziehenden Wanderer einen fast schon traumhaften Anblick bot, sondern auch den fliegenden Händlern, Hausierern und Scherenschleifern, die das Dorf aufsuchten, um ihre Ware feil oder ihre Dienste anzubieten. Es war so, als wolle das Dorf dich in ein verwunschenes Märchen zurück versetzen, überlegte Tasslan. Ein flüchtiger Gedanke an dieses idyllisch anmutende Dorf, sein Heimatdorf, sein Zauberfelde, durchzuckte ihn. Bildlich wäre dem kleinen Örtchen nichts mehr hinzuzufügen gewesen. Ein Dorf zum Träumen, das an diesem Sommertag jäh aus dem Traum gerissen wurde. Das traumhafte Bild schien sich aufzulösen. * Der Eindruck dieser heilen Welt schien mit der flirrenden Mittagshitze zu korrelieren und an diesem Tag sogar miteinander zu verschmelzen, wäre da nicht wieder beim letzten hellen Glockenklang und Hammerschlag auf den Ambos urplötzlich dieses ohrenbetäubende, kreischende, fluchende, wüste Geschrei gewesen, das die Ruhe laut schallend gefolgt von unzähligen menschlichen Echos durchriss. Ein kalter Luftsog von Menschen zog jetzt durch die Straßen und alle, die dies hörten, schienen von dem Sog mitgerissen zu werden. Voller Neugier versuchten sie schneller als der Wind zu sein. * Hier und da sah man beim Durchlaufen der Gassen und Wege vereinzelte Rauchsäulen aus den Kaminen, was unwiderruflich auf die Mittagszeit schließen ließ. Da roch es nach gekochtem Rotkohl, Bratkartoffeln, gebratenen Kaninchen und nach Arme- Ritter, einer einfachen, jedoch sehr schmackhaften Süßspeise, die köstlich nach Zimt duftete. Der Duft der Speisen zog wohlriechend durch die verwinkelten Gassen, aber sie vermochten jedoch nicht vom wüsten Geschrei abzulenken. Ja, in diesem Augenblick nahm niemand die wohl duftenden Gerüche der Mittagsspeisen wahr, die in den gusseisernen Töpfen und Pfannen kochten oder brutzelten, die auf den mit Buchenholzscheiten befeuerten Öfen standen. Die Buchenholzscheite lagerten übers Jahr bis zu ihrem feurigen Verbrauch akkurat gestapelt vor den Häusern in Zauberfelde dem kleinen Ort der Kräuterdüfte. * Jeder, der diese aufgebrachten Schreie hörte, machte sich augenblicklich mit schnellen Schritten hastig in Richtung der Schreie, die unüberhörbar zu vernehmen waren, auf den Weg. Dem Gesinde aus Knechten und Mägden folgte die ebenso neugierige Herrschaft aus Bauern und Bäuerinnen. Sie alle rannten wie die Besessenen den aufgebrachten Schreien entgegen. In diesen Minuten köchelte und brodelte alles, die Speisen und Gerichte auf den Öfen und die Menschen des kleinen, ansonsten so beschaulichen, malerisch hübsch gelegenen, kleinen und stillen, abseits gelegenen Örtchens Zauberfeld, der kleine Ort, der eingebettet zwischen den umliegenden verführerisch duftenden, fast schon die Sinne betäubenden Kräuterwiesen lag. * Es war dieser herrliche Duft, den Tasslan so gerne einatmete, und der ihn an wunderschöne Abende in trauter Zweisamkeit erinnerte, an diese Kräuterwiesen und ihre Geheimnisse. Die gut gehüteten Geheimnise und das Wissen um die heilende Wirkung der Kräuter wurden ihm in nächtlichen Zusammenkünften von seiner Liebsten offenbart. Obwohl die Kräuterkunde Tasslan anvertraut und veranschaulicht worden war, wollte er in diesem Moment nichts mehr davon wissen, er schob den Gedanken daran hastig zur Seite, da jetzt wohl das Übel der Kräuter- und Heilkunst folgenschwer hervor bringen würde, was sonst eher im Verborgenen geschah und gor. „Wie war das noch - ...?", sinnierte Tasslan halblaut. Er erinnerte sich wieder an seinen gedachten Satz. Doch er verwarf sofort wieder die Erinnerungen an die nächtlichen Kräuterlehren - doch der Gedanke an Wermut, der angeblich die nächtlichen Heimsuchungen kuriert, durchzuckte Tasslan wieder flüchtig und er fluehte leise und hoffte inständig, dass Wermut auch die Heimsuchungen am Tage fernhalten möge und dass der unbestechliche Duft von Schafgarbe den Menschen hier den Teufel austreiben könne. Kräuterkunde, Kräuterelixiere, Kräuterrituale und magische Beschwörungen beherrschten seit Monaten seine geheimnisvollen Abende und Nächte. Er hatte in der Vergangenheit viel über heilende und nicht heilende Wirkungen der Kräuter gelernt. Gesundheit oder Tod bringende Kräuter waren ihm nicht mehr fremd. * Er blieb unverhofft mit zögerndem Schritt stehen und fasste sich an sein wild pochendes Herz, das in seiner Brust wieder zu zerspringen drohte. Ihm war so, als ob ein geschmiedeter Brustreifen, der ihn umschlang, jetzt zu bersten drohte und sein Herz herausbrechen würde. So war das Gefühl, sein Gefühl, dass sein Herz in diesem Moment das härteste Eisen zu sprengen vermochte, dem Moment seiner Ahnung, seiner Angst. In wenigen Minuten rotteten sich die Menschen des Dorfes zusammen und die Menschenmenge stürmte zielstrebig an den Platz des Geschehens - des Geschreis. Dicht an dicht gedrängt keuchten und ächzten die Menschen und schoben sich gegenseitig in die Richtung vor, aus der sie die ohrenbetäubenden Schreie hörten. Tasslan verließ von einer furchtbaren und entsetzlichen Angst getrieben seine Schmiede, folgte ihnen hastig, bis er schließlich mitten unter ihnen war. * Und die Erinnerungen an den Traum der letzten Nacht wichen nicht mehr aus seinen Gedanken. Er versuchte den Traum zu verdrängen. Fassungslos hielt Tasslan seine Händen kurz vor sein Gesicht. Er fühlte den Angstschweiß auf seiner Stirn, in der linken Augenbraue und auf der rechten mit Narben durchzogenen Augenbraue. In seinem Kopf begann sich alles zu drehen. Es konnte doch nicht Wirklichkeit werden, was er letzte Nacht geträumt hatte, dachte er im gleichen Moment. Doch sein Traum sollte gerade zum Leben erwachen! Schweißgebadet vor Angst war er kurz vor Mitternacht kurzatmig und äußerst zitterig aus einem unwirklichen Traum vom Bettlager hochgeschnellt. Minutenlang hatte er anschließend in einer zusammengekauerten, in einer Beinumfassenden, sitzenden Stellung auf dem Bettrand verharrt, auf der harten Holzumrandung seines schweren Eichenbettes. Voller Unruhe im wirren Zustand kauernd und wirr starrten auch seine Augen in diesem Moment wie durch eine Maske mit einem unmenschlichen Blick flüsternd fast andächtig stammelte er den Namen Tita! * Sein vormals verzauberter Traum in verzauberter Stimmung, in verzauberter Traumwelt in dem er einen weichen anschmiegsamen mädchenhaften Frauenkörper spürte, brach unvermittelt ab und schlug noch während des Träumens ins Gegenteil, in Angst und Furcht um ..., im Moment des Kirchturmgeläuts, zeitgleich mit dem letzten Glockenschlag, was er in diesem Moment als böses Ohmen, als böse Vorahnung empfand. Der Glaube verbleibt, die Hoffnung wird sterben, durchfuhr es ihn augenblicklich bei diesem mitternächtlichen Schlag der Glocke, die so viel anders klang als sonst am Tage. Mit verstörtem Blick und unwirklich geweiteten Pupillen, in denen sich noch das geträumte wie in einem Spiegel widerspiegelte, kroch schleichend die Angst in ihm empor, die Angst um seine geliebte Tita. Gespenstische Sekunden wurden zu gefühlten unheimlichen gespenstischen Stunden. Das unwirklich dumpfe Geräusch des Glockenschlages verhieß nichts Gutes, da war er sich sicher. Dieses ungute Gefühl ließ Tasslan nicht mehr einschlafen. Er lag wie im Dämmerschlaf, halb schlafend, halb wachend, nicht mehr träumend bis zum Morgengrauen wie auf einer Totenbahre ... es graute ihn vor diesem kommenden Tag. Und er war gekommen der Tag. Heute wird es geschehen, das geträumte Elend ... um seine große Liebe, um seine geliebte Tita. Das Entsetzen nahm Besitz von Tasslans Gedanken, nur die Meute neben ihm grölte begeistert weiter. Tasslans Wettlauf um Tita begann ...
II.
Tasslans Wettlauf um seine geliebte Tita ...
Der Weg bis zur Dorfmitte erschien Tasslan schier endlos.
Tasslan war sich sicher, dass die grellen Schreie unweit des Marktplatzes kamen.
Da musste er nicht spekulieren. Er wusste es einfach! Aus seinem Traum der letzten Nacht.
Direkt aus der Mitte des bis zu diesem Zeitpunkt kleinen, verwunschen wirkenden Dörfchens Zauberfeld, genau da kam das Geschrei her, braute sich das Böse zusammen. Es gor in allen Gassen.
Das Böse wucherte auch Tasslan durch die Gassen entgegen.
Es suchte seine Vollstrecker, das Böse war auf der Suche nach der ausführenden Gewalt.
Das Unheil lag förmlich in der Luft.
*
Eine gefährliche Ruhe kurz vor …, ja, vor was…, es wird sich zeigen - was am heutigen Tage noch passiert, durchfuhr es Tasslan. Eines war sicher, scheinbar wurde schon wieder ein Sündenbock gesucht - für was auch immer …
Der Angstgedanke wog schwer auf seiner Seele und schien ihn fast zu erdrücken.
Und das Ungewisse, das letztendlich geschehen wird, war zum Greifen nahe.
Erst in diesem Moment vermisste Tasslan etwas und es bedurfte des längeren Nachdenkens, bis er endlich darauf kam, was ihm an diesem Vormittag fehlte, es fehlte Ories alltäglicher Morgengruß aus dem Taubenschlag.
Es war das allmorgendliche Gurren seiner Taube Ories im Taubenschlag über der Schmiede, ja, das melodische Gurren, das Tasslan vermisste, das morgendliche Kröpfchengegurgel seiner Taube Ories.
*
Wiederholte Schreie durchbrachen erneut die Mittagsruhe, wie in seinem Traum.
Erneute Angst und eine schon gekannte Unruhe machte sich seit letzter Nacht verstärkt in Tasslans ganzem Körper breit. Ein schier unmögliches Gebrüll schallte von Hauswand zu Hauswand und schien sich in Schall und Klang zu überschlagen. Bis in seine gekräuselten Haarspitzen stieg nun die Angst um seine geliebte Tita in ihm empor. Ich darf sie nicht verlieren, sie gehört zu mir, ich kann ohne sie nicht weiterleben, durchströmten Tasslan ungeheure Verlustängste, seine Gedanken waren bei Tita.
Er fühlte in diesem Augenblick die zärtlichen Blicke vom Vorabend und die Liebkosungen, die ihn im Wettlauf um seine Liebste neue Kraft schöpfen ließen. Die Begehrlichkeit nach Menschen und anderen Dingen war Tasslan eigentlich fremd gewesen, bis er vor Monaten Tita zum ersten Mal erblickte.
Nach dem Tode seiner Eltern kämpfte er zeitweise mit den Dämonen der Verlassenheit. Die Verlassenheit war schon fast zu seinem eigenen ich geworden. Und jetzt beschlichen ihn wieder Verlustängste und die Gedanken an eine künftige Leere in seinem Leben. Einer erneuten Verlassenheit könnte er nicht noch mal entgegenwirken.
Oder doch, war es nicht reine Willenskraft, die er nur in die Tat umsetzen müsste.
*
Der Kampf und Wettlauf um seine Liebste sollte beginnen ...
Als wenn ihn nicht schon die letzten Tage eine Vorahnung beschlichen hätte, fühlte er in diesem Moment, dass diese Vorahnungen gerade jetzt Wirklichkeit werden, dass sich sein Traum heute in der Wirklichkeit wieder finden und erwachen wird - zum Leben erwachen wird, dass er den Traum nunmehr real erlebt.
Ein eiskalter Schauder überlief ihn, der ihn fast erstarren ließ … und wieder ein Erschaudern, gefolgt von Kälte und Frösteln, sein Körper wusste nicht mehr, was sich in ihm abspielte - was in ihm geschah.
Eine Furcht überkam ihn, die er noch nicht ein - oder vielmehr zuordnen konnte.
Ihm war, als ob ein Vulkan auf Eis treffen würde, Hitze und Kälte durchfluteten mit ihrer Gegensätzlichkeit seinen ganzen Körper, gleich einem glutroten Eisenstück, das ins Wasser getaucht wird…
Jetzt hoffte Tasslan, dass sein Körper diese enorme Belastung aushalten könne.
Seine gekräuselten schwarzen Nackenhaare verselbständigten sich in diesem Gefühlschaos und standen ihm jetzt im Nacken so zu Berge, dass sie seinen braunen Filzhut mit der breiten Krempe fast schon von seinem kantigen Kopf hochzuheben schienen.
Doch dann …, Tasslan dreht um.
Ich muss zurück, sprach er zu sich selber.
Tasslan rannte wieder zurück zur Schmiede, um sie zu verriegeln, denn dies hatte er beim ersten Geschrei in der Aufregung vergessen.
Er befürchtete, dass man ihm seine geschmiedeten und unter großer Anstrengung bearbeiteten Gebrauchswerkzeuge wie Schwerter und Messer stehlen könnte. Man sollte jetzt bei dieser, ganzen Aufruhr im Dorf nicht die Gelegenheit nutzen können, ihn, den Dorfschmied, zu bestehlen.
Da ja Gelegenheit bekanntlich Diebe macht, wollte er vorbeugen und die Schmiede schnell verriegeln. Den Schwert- und Äxtepfleger sollte man nicht bestehlen.
Bei dem Gedanken an Axt und Äxte schob er eine für ihn sehr schmerzlichen Erinnerung, die er vor vielen Monaten gemacht hatte, schnell weit von sich, und verbannte sie aus seinen Gedanken.
Ja, in diesem schmerzlichen Moment der Erinnerung wollte er nicht an die Zeit von vor Monaten denken, als er das Gefühl hatte, dass ihm sein Hirn vor Schmerz ausdörren und zerfallen würde.
Als die Erinnerungen allzu schmerzlich zum wiederholten Male in ihm hochkrochten, verdrängte er sie genauso schnell, wie sie sich gezeigt hatten …
Die folgenschwere Bearbeitung einer Axt haftet noch immer in seinem Innern.
Es durchzuckten ihn in diesem Augenblick tausende kleine Nervenströme in seiner linken geschädigten Gesichthälfte und deren Gesichtsmuskeln zogen sich sofort schmerzvoll zusammen.
Er spürte und vernahm die Reaktion seiner Gesichtsmuskeln angstvoll und warnend zugleich.
*
Schnell, schnell, dachte Tasslan.
Er warf seine Lederschürze, die er noch immer locker um die Hüfte gebunden trug, hastig in die Ecke der Schmiede auf sein Bettlager, weil sie beim Wettlauf um Tita hinderlich sein würde. Denn im schnellen Laufschritt flatterte sie zu beschwerlich um seine Beine herum.
Diese nun neu gewonnene Beinfreiheit sollte sich noch von großem Nutzen erweisen. Die Lederschürze wie auch Tasslan selbst waren von seiner schweren Arbeit, dem Schmiedehandwerk, gezeichnet.
Auf die grob gewebte Schlafdecke hatte er gezielt, doch sie landete auf dem kleinen dreibeinigen Eichenschemel in dem spärlich ausgestatteten Schlafraum der Schmiede.
Der Staub auf dem Boden der Eichendielen wirbelte hoch und die wenigen Sonnenstrahlen, die durch das kleine Fenster schienen, wirkten plötzlich eigenartig matt. Ebenso hastig schüttete er aus dem immer gefüllten Ledereimer das Wasser in die noch züngelnden Flammen des Feuers seiner Feuerstelle, seiner Arbeits- und Wirkungsstelle, die mit schweren Felsblöcken in der Mitte der Schmiede eingefasst war, in der Mitte seiner bescheidenen Behausung, seiner Wirkungs- und Lebensstätte. Die Flammen loderten noch ein letztes Mal in der Feuerstelle auf, bevor sie endgültig erloschen.
Ein Aschedunstnebel stieg aus der zuvor gut geschürten glühend heißen Feuerstelle hoch und in der glutheißen Feuerstelle verdunstete zischend das Löschwasser.
*
Bis zum Ertönen der wilden grellen Schreie war eigentlich im beschaulichen Zauberfeld alles in Ordnung gewesen, durchfuhr es Tasslan nochmals flüchtig.
Er fühlte in diesem Moment in seiner Rocktasche den kleinen geflochtenen Doppelring aus Eisen. Heute wollte er den Ring Tita geben und sie bitten, ihn zum Manne zu nehmen.
Da bedurfte es keines Liebestrankes aus Borretsch, um ihn zu berauschen, und
keines besonderen Duftes, um ihn zu benebeln.
Er war ganz klar in seiner Entscheidung … er wollte Tita zur Frau, er wünschte sich, sie an seiner Seite zu haben. Noch am gestrigen Abend, vor wenigen Stunden, schien sein Herz fast vor Glück zu zerspringen, er erfuhr die glücklichsten Momente seines Lebens. Und jetzt, jetzt kamen vielleicht die schlimmsten Momente seines Lebens. Ein unheimliches Verlangen und eine unbändige Begierde nach Tita durchfluteten seinen Geist und seinen Körper, und ist aus Tasslans Gedankenwelt nun nicht mehr zu verdrängen.
Der Ring brannte in seiner Rocktasche. Die während der Bearbeitung des frisch geformten Ringes erloschene Gluthitze schien wieder aufzulodern und nachzuglühen. Bei dem Gedanken an ihre gemeinsame Liebe und der feurigen Bearbeitung des Ringes um Mitternacht, vor seinem Unheil verheißenden Traum.
Hatte er dies alles herauf beschworen mit seiner Liebe zu Tita? Nein, er trug keine Schuld an den kommenden Geschehen. Es war eine höhere Macht.
Er sprach sich frei von jeglicher Schuld, er war lediglich der Liebende, der eine junge Frau, seine geliebte Tita, anbetete, sein Edelstein…
Tita, rein wie ihr Bergkristall. Den sie um den Hals, an einem Lederband trug. Über Generationen wurde dieser ungewöhnliche Stein und seine geheimnisvolle Kraft, in ihrer Familie weitergegeben.
Das war eine kleine Leseprobe, Fortsetzung folgt ...
Er zu ihr: "Sag mal, hast Du einen Schatten?" Sie: "Einen? Fünfzig!
Hier ist "Fifty Shades of Fischbach" im Hunsrück ...
Kabelbinder und Schnur waren aus, in den Baumärkten und im Haus ...
Nahe-Zeitung
Die Woche im Rückspiegel
... notiert von der Maijebritsch
"Fifty Shades of Fischbach" sorgt bei Facebook für Furore
In Ketten gelegt
Die Fischbach Künstlerin Harma-Regina Rieth ist ja immer für eine originelle Aktion gut. Die Kunst ist frei, die Gedanken sind frei. Und so postete sie dieser Tage im sozialen Netzwerk Facebook – sicherlich mit einem Augenzwinkern:„Wir hatten Stromausfall im Haus. Da haben wir ;Fifty Shades of Fischbach’ gespielt. Kabelbinder und Schnur waren keine im Haus." Dazu platzierte sie ein Foto von nackten Frauenbeinen, die von schweren Eisenketten umschlossen sind. Und das sorgte dann für viel Wirbel, aber auch für viele Likes. Dass der zweite Teil des Kinohits dann aber in Rieths Atelier gedreht wird, ist aber doch eher ein verfrühter Aprilscherz. vm
Fantasien zur Nacht ... Dein Zarter Duft
Der laute Tag ist längst vergessen
Wie eine schlafende Blume liegst du neben mir Wir fühlen die laue Frühlingsnacht Voller Erwartung in uns Dein zarter Duft, der mich betört Wie eine leise Melodie er mich verführt ...
Langsam tauchen wir unsere Körper In die Süße der Liebe Dort wo der Frühling blüht Hemmungslos den anderen begehren Sinnlos sich dagegen zu wehren
Tabulos sich der Lust ergeben Schwerelos auf Wolken schweben Gedankenlos in andere Welten fliegen Atemlos ganz nah zusammenliegen ...
Und ohne die Spuren zu verwischen Schlafen wir weiter dem nächsten Morgen entgegen
Die Sonnenstrahlen erwärmen den Herbst und ich möchte noch was erleben ...
Hallo? Ich möchte ausgehen!
Rede ich jetzt schon mit mir selbst?
Ja, dann wird es wirklich Zeit, dass ich wieder unter Menschen komme. Es ist ziemlich warm für die Jahreszeit, ich könnte im Restaurant sogar noch im Garten sitzen, überlege ich laut.
*
Im Restaurant bestelle ich mir einen herrlich duftenden Espresso und nachdem das Getränk gebracht wurde, nippe ich genießend an dem starken Getränk und lasse meine Augen durch das Lokal wandern. Sie bleiben an einem zierlichen Frauenkörper direkt neben meinem Tisch, am Nachbarstisch gegenüber, hängen. Verträumt und in Gedanken versunken betrachte ich den zarten, fast schon zerbrechlich wirkenden Frauenkörper.
Fast schon genüsslich fordernd tastet mein Blick die Silhouette der „Schönen“ von Kopf bis Fuß immer und immer wieder ab ... Unsere Blicke treffen sich unverhofft, doch da - die rehbraunen Augen wenden sich plötzlich abrupt von mir ab. Im gleichen Augenblick erhebt sich dieses engelsgleiche Geschöpf und stößt unverhofft beim Vorübergehen an meine Stuhllehne. Ich höre eine zaghafte melodische Stimme, sie entschuldigt sich und will erneut vorübergehen, als ich ihre Hand ergreife und sie zu mir heranziehe. Ich küsse sie sanft und flüstere ihr etwas ins Ohr.
*
Sie blickt mich leicht verwundert an und ein Lächeln huscht verspielt um ihre Mundwinkel und über ihr Gesicht. Verliebt blicke ich ihr nach, als sie mit den Hüften, gezielt aufreizend schwingend, durch das Lokal geht. Ich liebe es, dass der Rock, den sie anhat, aus Leder ist, da ich ihn noch Schritte später leise rascheln höre, so wie Leder klingt, wenn es hauteng getragen wird - ich kenne dieses Körper umschmeichelnde Geräusch nur all zu gut und werde unruhig.
Das Rot steht ihr wirklich gut. Nach kurzer Zeit kommt sie zurück, mit leichtem Schritt geht sie auf mich zu, ihre linke Hand zur Faust geballt. Bei meinem Tisch angekommen, beugt sie sich zu mir, küsst mich und fährt mit ihrer Faust über mein Gesicht. Ich rieche einen unendlichen betörenden erotischen Geruch.
Als sie die Faust einen Spalt öffnet, sehe ich, dass sie mir wie gewünscht dieses reizende kleine Schwarze mitgebracht hatte. Ich halte meine Nase einen Moment an die Öffnung in ihrer Faust und genieße ihren Duft, bis ich ihre Faust mit meiner Hand umfasse und sie mir, unbemerkt von allen anderen Gästen, dieses wenige Etwas in die Hand drückt. Erregt halte ich ihre Hand und verschlinge sie mit meinen Augen, bis wir durch den Ober unterbrochen werden, der Essen bringt. Ich nehme einen Bissen und füttere auch sie unaufgefordert, eine bizarre Situation, in der wir uns langsam und genüsslich in eine sehr erotische Stimmung essen. Dennoch bin ich erleichtert, als wir damit fertig sind und ich zahlen kann. Ich nehme ihre Hand und wir gehen langsam nach Hause - zu mir. Immer wieder bleiben wir kurz in den Gassen stehen und küssen uns leidenschaftlich und innig. Kaum haben wir die Haustüre aufgesperrt, kaum sind wir im Treppenhaus, umfasse ich sie sofort ganz fest und schiebe ihren Rock nach oben. Ich atme hörbar erregt tief durch. Als ich beim Nachuntensinken ihre nackte, glatte Scham sehe, durchflutet mich wie immer ein Gefühl, das irgendwo zwischen grenzenloser Neugier und unbeschreiblicher Lust liegt. Wieder und wieder atme ich ihren Geruch ein, küsse sie und meine Hand beginnt langsam ... Während ich mit ihr spiele, krallt sie sich mit ihren Händen an meinem Nackenhaar fest ... Erregt legen wir die letzten paar Schritte bis in meine Wohnung taumelnd zurück, den unglaublichen Gefühlen unserer Ekstase folgend, ihren erhitzten Körper fest an meinen gepresst.
*
Könnte es so werden?
Ja – so könnte es werden, wenn ich endlich den Mut hätte, sie wirklich anzusprechen, ich stehe auf, lege noch ein wenig Trinkgeld auf den Tisch und schaue wieder in die rehbraunen Augen am Nachbartisch ... Wann wird sie endlich mein sein? Und ich gehe wie immer alleine nach Hause, wie schon letzte Woche und die Woche zuvor. Als ich den Türschlüssel aus der Jackentasche ziehe, nehme ich wieder diesen erotischen Duft in meiner Nase wahr.
Der betörende Geruch legt sich über meine Gedanken. Und in Gedanken sehe ich sie in diesem Moment erneut vor mir, nächste Woche sehe ich sie wieder, ganz bestimmt ...
Dann wird sie endlich mein sein. Mein Körper verselbstständigt sich und ich folge dem Frühling in mir, als ich völlig verblüfft bemerke, dass etwas heraus gefallen ist. Dieser winzige Tanga war tatsächlich in meiner Jackentasche. Was war passiert ...?
Ein heftiger Windstoß ließ die alten morschen Fensterläden mehrfach, dumpf, ungeachtet der verwitterten und schadhaften Sandsteine, gegen die Hauswand schlagen. Das Geräusch hallte in der Stille des Waldes mehrfach nach, und das laute, klappernde Geräusch der Fensterläden übertönte das grässliche Pfeifen des Windes. In diesem Moment, in dieser, wie es schien verwunschenen Einsamkeit, rieselte der Sand der Sandsteine aus den Mauerfugen und vermischte sich mit den heran stürmenden Schneeflocken, und sie wurden eins ... Schnee wirbelte weiter ungestüm durch die Luft, und die klirrende Kälte der letzten Nacht ließ die Bewohner selbst im warmen Inneren des kleinen Häuschens frösteln. Der kalte Winter fraß sich schon seit Tagen erbarmungslos und hungrig durch das bislang vor der Haustür reichlich gestapelte Kaminholz. Der alte aus Backsteinen gemauerte Kamin beteiligte sich natürlich auch ordentlich am Holzfraß und röchelte jetzt jedoch nur noch zaghaft Ruß und Qualm ins Freie, um die Wärme wohl etwas länger im Haus zu halten. Das Holz wurde täglich immer weniger, und der Vorrat würde in absehbarer Zeit sein Ende erreicht haben. Dieser nicht erfreuliche Umstand und die schon lang andauernde Kälte des Winters ließen die Bewohner auf eine hoffentlich bald mildere Temperatur in der Winterhauch hoffen. Die Fensterscheiben waren undurchsichtig –
durch ihr milchiges Weiß ließen sie nur bedingt Licht in das Innere des alten Häuschens. Man erkannte erst auf den zweiten Blick, dass es der Schnee war, der sich draußen an die Hüttenwand lehnte und sich daran festzuhalten schien. Nur noch das letzte Viertel der Glasscheibe war frei und durchsichtig. Umspielt von Millionen herumwirbelnden und tanzenden Schneeflocken, die wie Kristalle in der Mittagssonne glitzernd funkelten, konnte man nur noch vage ein Stückchen vom Himmel erkennen. Jeder einzelne Lichtstrahl hatte dadurch große Mühe ins Innere des Hauses zu gelangen. Und alle herumwirbelnden Schneeflocken schienen zu versuchen, sich im kalten Wirbelsturm aus dem Strudel des Windes zu befreien und sich an der alten brüchigen sandsteinernen Hauswand festzukrallen. In allen Mauerritzen pustete der Windsturm die tanzenden Schneeflocken und unterbrach damit nur kurz das ungestüme heftige Schneetreiben.
Ein Hauch Schwermut
Mit einem Mal war ein seltsames eigenartiges Röcheln und Seufzen aus dem Innern der kleinen Hütte bis nach außen zu vernehmen. Das Geräusch erfüllte wiederholt den kargen Raum bis zur Haustür und drang weiter nach außen in die Stille des Waldes ... Es war, als ob ein Atemzug unter größter Anstrengung eine Lunge verlassen würde, ein leises Aufstöhnen folgte dem lauten Röcheln im stetigen Wechsel aus der hintersten Ecke des Raumes. Ein Hauch von Schwermut lag in der Luft des halbdunklen Raumes. Das plötzliche Rascheln einer dicken Bettdecke folgte nun dem seltsamen Röcheln des Atems, dann ein jämmerliches leises Husten gefolgt von einem lauten Nasenschniefen. Dem röchelnden hustenden Geräusch folgte ein leiser Seufzer, dann war wieder diese eigenartige Spannung in der Luft, eine plötzlich unheimliche Stille lag über dem Raum und im angrenzenden Wald. Zwei fahrige, faltige, alte, welke Hände verkrampften sich bei jedem beängstigenden, immer leiser werdenden röchelnden Geräusch zittrig ineinander. Einen festen Halt suchend, tasteten sich die Hände nun in die alte schwere Daunendecke. Sie umschlossen diese immer fester und klammerten sich fast hilfesuchend darin fest. Sie strichen dann die Bettdecke leise aufstöhnend andächtig und zaghaft glatt, falteten sich ineinander, fast schon wie zum Gebet. Zögerlich und unter schwerster Anstrengung zog nun die alte Frau, die im dunklen Eichenbett lag, das in einer dunklen Zimmernische versteckt stand, die grobe und schwere Daunendecke zu sich. Immer höher, fast bis über beide Ohren, zog sie die alte, ausgelaugte und erkaltete Daunendecke. „Die Jahre, in denen die Decke einmal den Körper gewärmt hatte, sind lange schon vorbei", murmelte sie klagend vor sich hin. „Nichts währt ewig", setzte sie den klagenden Worten noch leise aufstöhnend und seufzend hinzu ... Sie betrachtete den verblichenen Deckenbezug aus ihren zusammengekniffenen schrumpligen Äuglein und tastete weitersuchend jetzt nach ihrem alten Wollteppich. „Auch er hat schon bessere Jahre gesehen", flüsterte sie, als sie die Löcher im Teppich mit ihren knöchernen Finger ertastete und erfühlte. „Alles ist alt und brüchig, das Haus, mein Bettlager, und ich ebenso wie der ganze Rest der Einrichtung hier", sprach sie gedankenverloren, den Kopf leicht schüttelnd, während sie in den kalten Raum blickte. Gedankenverloren hielt sie inne, die Sprache versagte ihr plötzlich unverhofft die Dienste, kein Wort und keine Silbe verließ ihre ausgetrocknete Kehle.
Weißes Kätzchen
In diesem Moment sprang aus dem alten verschlissenen Ohrensessel, an dem sich schon die ehemals bunte und herrlich blumige Stoffbespannung gelöst hatte, eine kleines weißes Kätzchen. Es hatte einen sternartigen schwarzen Fleck auf der Stirn. Am Köpfchen stellten sich sogleich neugierig lauschend ein weißes und ein schwarzes Ohr hoch, was einen sehr eigenwilligen Kontrast zu den beiden verschiedenfarbenen Augen darstellte. Ein blaues und ein gelbes Auge schauten neugierig auf das Geschehen, und eine schwarze Schwanzspitze streifte wedelnd, ganz vorsichtig und zart, fast spielerisch über den alten Ohrensessel. Das solchermaßen einzigartig von der Natur bedachte Kätzchen sah die Bewegungen auf der Bettdecke, wie es schien, als Einladung und Aufforderung zum Spielen an. Es dehnte seine dünnen Hinterbeinchen so lang, dass man meinte, sie reichten vom Ohrensessel bis zum Nachtschränkchen, das direkt neben dem Bett stand. Dann flog sie sogleich mit einem gekonnten Sprung, fast schon fliegend, geradezu mit einem Satz aufs Bett, direkt zur alten Frau. Mit einem weiteren Satz sprang das kleine Kätzchen zu den unruhig fuchtelnden Händen. Verspielt drehte es sein Köpfchen und beobachtete ganz neugierig das eigenartige Spiel der alten zittrigen Hände ... Die welken Hände tasteten weiter, sie griffen nun unruhig in die Richtung, aus dem das leise melodisch schnurrende Maunzen zu vernehmen war. Leise und zärtlich flüsterte die schwache gebrechliche Stimme der Alten dem kleinen Kätzchen liebevolle Worte zu. Die Hände strichen wohlwollend über das warme, weiche kuschelige Fell des Kätzchens. „Na, Weißchen – das ist dieses Jahr für uns beide ein besonders harter, kalter, wohl endlos langer Winter! Wir wollen hoffen, dass wir ihn einigermaßen heil überstehen, mein kleines Weißchen. Was bin ich froh, dass du bei mir bist und mir Gesellschaft leistest, ohne dich wäre ich schon arg einsam hier am Ende des Waldes... Was meinst du, kleines Weißchen, sollen wir uns noch einen Topf Rahm vor der Nachtruhe erwärmen und gönnen? Das würde uns bestimmt gut tun und unsere beiden armen Seelen vorzüglich laben." Das kleine Kätzchen drehte das Köpfchen zur Alten und folgte der Stimme. Es beobachtete die unbeholfenen Bewegungen, die aus Richtung Bett zu vernehmen waren, und lauerte auf das weitere Geschehen im Bettlager. Stöhnend und laut klatschend sich die Hände reibend, schob sie die Bettdecke zur Seite: „Ach, kleines Weißchen, mir ist, als ob ich schon längst erfroren wäre, so fühlen sich meine Gliedmaßen jedenfalls an ..." Wieder sich die Hände zum Erwärmen reibend, torkelte sie zittrig und benommen aus dem Bett. Die Knochen sind so steif, dass sie Mühe hatte, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Mit großen freudig glänzenden, schwarzen Kulleraugen sah Klein-Weißchen die Alte forsch und fordernd an. Es war, als ob es verstanden hätte, was die Alte da sagte. Mit schräg gehaltenem Köpfchen beobachtete es nun die alte weißhaarige Frau und folgte jeder ihrer behäbigen Bewegungen. Es dauerte, bis sich die Alte mühsam weiter aus der Bettdecke herausgeschält hatte. Geduldig wartete es auf der Bettdecke sitzend, bis die Alte endlich aus dem Bett heraus war ... Das Kätzchen folgte ihr, um die Beine streichend, sogleich auf dem Fuße. Es sprang an der Alten hoch und versuchte ihre Hände zu streifen, als ob es eine Streicheleinheit von der alten Frau einfordern wollte. Jetzt war die schrumpelige Haut der Hände abermals ganz deutlich zu erkennen und wiederholt erfolgten die fahrigen zittrigen Bewegungen der welken Hände. Die Zartheit, die von ihnen ausging, war wundersam. Die liebevollen Bewegungen der Hände, die auf der Bettdecke zuvor noch unruhig hin und her streiften, ließen das Kätzchen auf die Alte wieder aufmerksam werden, und es tollte, an ihren Beinen spielend neben ihr. Es wartete geduldig, bis die Hände sein Köpfchen erreichten und zärtlich darüber strichen.
Winterblässe und Winterblumen
So schrumpelig wie die Hände der Alten waren, durchzogen auch viele Furchen das Gesicht der alten Frau. Es wirkte eingefallen, glanzlos und farblos, die fahle Blässe und die pergamentartige Haut ließen vermuten, dass sie schon sehr krank zu sein schien. Ihre fast lederne, von der Sonne gegerbte Haut wurde jetzt mit jedem kalten Wintertag immer blasser und immer durchsichtiger. Kleine graue Äuglein blinzelten aus faltigen Augenlidern liebevoll das kleine Kätzchen an. Doch man erkannte sofort, dass sie schon seit längerer Zeit kränkelte und körperlich abgebaut hatte. Ihre zittrigen Hände streichelten immer und immer wieder voller Hingabe langsam, ganz zärtlich über das flauschige Fell und den Rücken der kleinen Katze. Schnurrend dankte ihr das Kätzchen die liebevolle, zärtliche Geste. Langsam erhob sich die Alte weiter vom Bett und schaute sich suchend um und tastet sich weiter unbeholfen in den Raum. Mit schlurfenden Schritten bewegte sich die Alte nun nur noch zeitlupenartig, immer langsamer werdend über die kalten Eichendielen, geradewegs zum Fenster hin. Sie hauchte die Fensterscheibe an, ihr schwacher Atem malte sogleich herrlich bizzare und einzigartige Eisblumen auf die Glasscheibe. „Winterblumen", flüsterte sie, „Eisblumen zu meinem Geburtstag, fast wie in jedem Jahr." Fröstelnd lächelte sie in sich hinein ... Die Holzsprossen des Fensters, die all die Jahre der Witterung ausgesetzt und daher schwer in Mitleidenschaft gezogen waren, ließen die kalte Luft durch die undichten Fugen jetzt ungehindert ins Innere der kleinen Hütte schleichen. Es schien fast, als ob die Zeit den Fensterkitt weggefressen hätte, es war absolut kein Krümel Fensterkitt mehr vorhanden, und die Glasscheiben durch nichts gehalten im Rahmen stünden. Oder hielt sie doch etwas? Ja, sie wurden offensichtlich vom Eis in den alten Holzsprossen gehalten. Das Eis schien jetzt ihr einziger Halt und der letzte verbindende Kitt zu sein. Die alte Frau konnte sich nur schwer auf den Beinen halten, und jedem Schritt folgte unwillkürlich ein leises Seufzen und schmerzliches Aufstöhnen. Der kalte Wind zog dabei durch jede auch noch so kleine undichte Ritze der alten Hütte. Selbst die alten dicken Tücher auf der Fensterbank und an der Haustür konnten nicht verhindern, dass die Stube immer weiter auskühlte. Die eisige Kälte bahnte sich ihren Weg stetig weiter ins Innere der bescheidenen Behausung der Alten. Gnadenlos eroberte die Kälte den Raum und breitete sich bis in den letzten Winkel der Hütte erbarmungslos aus. Die Schneeverwehungen draußen blieben unverändert liegen. Sie hatten längst die Fensterscheiben halbhoch bedeckt, sodass nur noch ein winziges Eckchen der Alten und dem Kätzchen erlaubten hinauszusehen. „Weißchen, Weißchen – das ist wirklich ein besonders schlimmer Winter dieses Jahr. Hoffentlich schaffen wir es alleine, hier draußen im Wald den harten Frost zu überleben und allen weiteren Widrigkeiten des Winters zu überstehen. Diese nicht enden wollende frostige Winterzeit macht mir doch arg zu schaffen. Was meinst du, packen wir beide das, Weißchen?" So befragte die Alte mit dem kleinen verschmusten Kätzchen die Zukunft und sich selbst, leise mit dem Kopf schüttelnd und in die eisig kalte Stube blickend. Man konnte ihren Atem sehen, der sich als unwirklicher dünner Dunstnebel vor ihrem Mund kräuselte, nach jedem gesprochenen Wort sah man diese Erscheinung in der kalten Stube. Beschwerlich mit den zerschlissenen Pantoffeln schlurfend, dann wieder laut aufstampfend, machte sie sich auf den Weg zur Vorratskammer und griff zum Rahmtopf. Mit einem erstaunten Blick ins Innere des Steinguttopfes seufzte sie leise auf und sprach zum Kätzchen: „Weißchen, das wird knapp, wenn nicht bald jemand den Weg zu uns hier draußen in den Wald findet! Wir werden bald hungern müssen oder gar noch an Hunger sterben!" Das kleine Kätzchen schaute die Alte an – nicht wissend, welche eventuelle tragischen und schwerwiegenden Folgen diese Aussage der Alten auch für es selbst haben könnte. Das Kätzchen schnurrte unbeirrt weiter um die eiskalten, von Kälte blau verfärbten Beine der Alten herum. Spielend sprang und hüpfte es hoch und schaute die Alte unwissend an. Wohlwollend bemerkte die Alte das wärmende Gefühl des kleinen Kätzchens. Immer wieder beugte sie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zum Kätzchen hinunter und sprach: „Wir werden es ganz bestimmt schaffen, du wirst sehen, man hat uns nicht vergessen im Dorf, sie werden uns freischaufeln und noch rechtzeitig versorgen. Sie werden uns Nahrungsmittel vorbeibringen! Wir müssen nur darauf hoffen, Weißchen! Wir wollen hoffen und beten, mein kleines Weißchen." Die Wirklichkeit sah jedoch ganz anders aus, das wusste die Alte nur zu gut!